Geschindigkeitsrausch und "alles Fake"

Also erzähle ich mal ein bisschen von meinen Eindrücken von der Stadt selber. 18 Mo Menschen in einer Stadt, dass bedeutet, 20% aller Deutschen leben in nur einer einzigen Stadt. Eine Stadt, die Laut ist, die wenig Grünflächen hat und so gut wie keine Vögel (gesehen habe ich keinen, gehört einen). Die Vögel wurden entweder gegessen oder starben an der schlechten Luft.

Shanghai ist faszinierend. Es ist eine viel beschäftigte Stadt. Als ich am Montag gegen 15 Uhr angekommen bin, war ich bereits 20 Stunden wach. Wir sind dann erst einmal in die Wohnung gefahren, haben anschließend den Shanghai Market besucht. Alles Fake! Du bekommst dort alles was eigentlich gut und teuer ist unheimlich preiswert. Alle Modemarken, die wir kennen, über Golf Equipment, Düfte, CD und DVD’s und natürlich Uhren. Für DVD’s zahlt man zwischen 80 Eurocent und einem Euro. Dafür schreibt man Ralph Lauren auch schon mal Ralf Laurin. Bei vielen Dingen kannst Du aber keinen Unterschied feststellen. Bei den Uhren geben sie Die einen Original (!) Lange und Söhne Katalog und zeigen dir die Uhr, die sie dir als Fake verkaufen wollen. Da erkennst du dann sehr schnell, wie gut die Fälschung ist. Der Markt hat nach eigenen Schätzungen etwa 200 – 300 Geschäfte, oft nicht mehr als 3 – 4 m2.

Die so genannten Zuträger quatschen Dich an, ziehen Dich zum Teil am Ärmel aber geben schließlich doch relativ schnell auf. Mein Freund und ich haben uns für ein Feuerzeug interessiert und angefangen zu verhandeln. Der Preis sollte 850 Rimimbi (etwa 85 Euro) betragen. Christina ist Chinesin und übernimmt direkt das Handeln. Sie sagt 850 sei zu teuer.
Händler: 650 RMB:
Christina: zu teuer.
Händler: ok 450 RMB
Christina: 100 RMB
Händler: (lacht) es kostet mich selbst mehr als das
Christina: dann nicht
Händler: ok Finalpreis 350 RMB
Christina: Nein nur für 100 RMB und geht
Händler: Fängt an zu quengeln. Sie ist unfair 200 RMB
Christina: Nein und ist bereits 50m weg vom Shop
Händler: 150 RMB?
Christina: Nein! 100 RMB
Händler: 130, 120 110, 105
Christina: nein 100 RMB

Der Deal kam nicht zustande. Ich nehme an, weil er sonst seine Händlerehre verloren hätte aber Frauen können sehr hart sein! Was mich beeindruckt ist, das die Händler die Langnasen sehen und erst einmal bei 850 anfangen, um dann final bis auf 105 RMB runter zu gehen. Ich hätte den Deal sicher schon bei 50% abgeschlossen und geglaubt: „was bin ich doch für ein Fuchs“.

Also wenn ihr nach China fahrt, noch mal kurz hier nachlesen.

Am Dienstag haben die beiden eine Party für mich geschmissen. 20 Gäste aus der Schweiz, Deutschland, Chile, China und natürlich auch Luxembourg waren da. Wir haben viel Spaß gehabt. Christina ist eine fantastische Köchin und hat für das Barbecue im 15. Stock verantwortlich gezeichnet. Das hat mich echt umgehauen. Vorher waren Sven und ich mit einem ehemaligen Arbeitskollegen von Sven auf einer Driving Range und haben 250 Bälle geschlagen. Anschließend sind wir in den angeschlossenen Spa gegangen. Dort habe ich eine zweistündige Massage von einer wirklich versierten Chinesin genossen. Ich habe schon viele Massagen in meinem Leben geniessen können aber die hier schlug alle. Wirklich das Beste was ich bislang kennen gelernt habe.

Am Mittwoch habe ich einen weiteren sehr schönen Tag mit Sven erlebt. Wir sind mit der Taxe erst in einen Park gefahren. Parks dieser Art gibt es jede Menge. Etwa 300m mal 300m groß. Die Chinesen machen dort früh am Morgen ihren Frühsport. Tanzen, Qi Gong, Tai Chi, Leibesertüchtigung eben. Anschließend ging es zur Maglev, dem Transrapid. Das eigentlich Traurige ist, das der Transrapid ja nur in Shanghai fährt. Er verbindet den Flughafen Shanghai mit der Vorstadt. 30km in nur 7 Minuten. Ist echt cool sich mit 432 Sachen auf dem Land fortzubewegen und das nahezu geräuschlos. Ich habe einen kurzen Videofilm gedreht. Beim anschauen wird Dir schwindelig. Eher ungewöhnlich empfand ich die Tatsache, dass man sich nicht anschnallt und sogar bei der Geschwindigkeit umher läuft. Der Transrapid ist ein echtes Erlebnis.

Anschließend ging es ins Museum. Wir haben uns die Stadtentwicklung von Shanghai angeschaut. Shanghai vor 100 Jahren ein Dorf, 1980 eine mittelgroße Stadt und heute. Anhand einem geschätzt 100m2 großen Miniatur Stadtbild konnte man die Gebäude ausmachen, die noch gebaut werden. Shanghai wird weiter wachsen. In einer 360° Computeranimation fliegt man durch das neue Shanghai. Hat echt Spaß gemacht.

Nach der Besichtigung eines Klosters und eines großen Parks sind wir am Abend schön Essen gegangen und haben uns in das Nachtleben von Shanghai gestürzt. Es gibt eine Unzahl von Restaurants und Bars in Shanghai. Als erstes aßen wir in dem Restaurant "M" am Bund. Direkt auf der Dachterrasse am Yangzeh, der hier ins Meer mündet. Ein mehr aus Lichtern jeder Farbe, bunten Reklamen. Da siehst Du Fernseher (oder besser die Aneinanderreihung von Fernsehern), die sich über 50 Stockwerke ziehen. Schon wirklich beeindruckend.

Anschließend sind wir in die Nanjing Straße gegangen. Hier sollen täglich 13 Millionen Menschen durchgehen. Es ist wirklich der absolute Wahnsinn. Dann haben wir uns ein paar Drinks ind der Bar Rouge im Gebäude Bund 18 gegönnt. Unbedingt machen. Dort sieht man die chinesischen Neureichen. Auch die Bar verfügt über eine Dachterrasse. Man muss sehr früh dorthin gehen, wenn man keinen Tisch reservieren möchte. Der kostet nämlich eine Flasche Champagner. Wir haben uns also an die Bar gesetzt damit meine Urlaubskasse nicht am zweiten Abend bereits halb aufgezerrt wird.

Der Barkeeper hat uns nicht nur gute Cocktails serviert, sondern auch gleich mal den Bartresen angezündet. Er verteilt dazu eine Paste auf der Theke, baut mehrere Champagnergläser übereinander, lässt dort hochprozentigen reinfließen und zündet diesen dann an. Das ganze ist natürlich ein enormer Showeffekt. Ich kann sagen, Sven hat mir da einiges geboten.

Und Morgen mehr von einer Fahrradtour durch Shanghai, weshalb die Chinesen teile ihres Essen ausspucken und weshalb eine chinesische Hochzeit, auf der ich VIP Gast war, nur drei Stunden dauert.

Ach ja die Geschichte mit dem beinahe verlust kommt natürlich noch - nur eben später.

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